Als die deutsche Fluggesellschaft air berlin im Oktober 2017 den Flugbetrieb für immer einstellte, verlor Berlin ein Stück seiner Luftfahrtgeschichte. Mit über 8.000 Beschäftigten und 100 Flugzeugen war air berlin die zweitgrößte Airline in Deutschland.

 

Im August 2019 wurden dann auch die letzten vier Schriftzüge der air berlin sowie ein Schriftzug der im Februar 2019 Pleite gegangenen Airline Germania vom Hangar des Flughafen Schönefeld demontiert und zum Verkauf angeboten.

 

Für Marius Langas, Luftfahrt-Fan und Mitarbeiter der Deutschen Flugsicherung in Schönefeld, war es eine Herzensangelegenheit, ein Stück Luftfahrtgeschichte zu erhalten. Kurzerhand erwarb er einen Großteil der Schriftzüge. Um das Projekt zu finanzieren, gründete Langas ein sogenanntes Crowdfunding (GoFundMe) und binnen weniger Wochen kamen so über 7.500,00 EUR zusammen.

 

Plan war es, mindestens einen Schriftzug in der Nähe von Berlin-Schönefeld so zu platzieren, dass dieser für die Allgemeinheit gut sichtbar ist. Einen geeigneten Ausstellungsplatz für die riesigen Letter jedoch zu finden, gestaltete sich allerdings als sehr schwierig. Diese haben nämlich mitunter einen Durchmesser von bis zu 5 Metern. Der Ausstellungsort sollte zudem aus der Luft gut erkennbar sowie sicher erreichbar für Fußgänger und Radfahrer und auch eingezäunt sein. Das Gelände von Rieck Fulfillment Solutions (RFS) in Schönefeld stellte sich dabei als absoluter „Top Spot“ heraus.

 

Geschäftsführer Patrick von Oy unterstütze die Idee sofort und bot neben einem perfekten Ausstellungsort auch eine Lösung für den Transport an. „Für uns als Berlin-Brandenburger Unternehmen hatte air berlin immer eine besondere Bedeutung für diese Region, die wir auf diese Weise gerne würdigen.“

 

Die Messeabteilung der Rieck Logistik-Gruppe plante zudem gemeinsam mit der Lufthansa Bombardier Aviation Services und Marius Langas den Abtransport der imposanten Schriftzüge aus dem Hochsicherheitsbereich des Flughafens. Nach einem aufwendigen Genehmigungsprozess fand am 22.10.2019 der Abtransport der Buchstaben statt. Ein Schriftzug wurde anschließend auf dem Gelände von RFS platziert, weitere Schriftzüge am Hangar des Flugplatzes Fehrbellin installiert.

 

Mit insgesamt über 150 Unterstützern, darunter Luftfahrtfans, ehemalige Mitarbeiter/innen von air berlin sowie Unternehmen und Presse, zeigt das Projekt, dass auch nach den Pleiten beider Fluggesellschaften die Luftfahrtszene in Berlin und Brandenburg zusammenhält.

 

„Ein besonderer Dank gilt der Rieck Logistik-Gruppe, der Lufthansa Bombardier Aviation Services und Carsten Milbach aus Fehrbellin. Über ein halbes Jahr haben wir alle gemeinsam an diesem besonderen Projekt gearbeitet und für jedes Problem eine Lösung gefunden. Dafür bin ich allen Beteiligten sehr dankbar“, sagt Marius Langas freudestrahlend.